So etwas wollen wir hier nicht sehen!
„Ihr seid hier nicht erwünscht, so etwas wollen wir hier nicht sehen!“ mit diesen Worten wurden
Mitglieder uns befreundeten Vereines Puppy & Friends NRW e.V. in einem Telefonat mit den
Veranstaltern des ersten CSD´s in Euskirchen darüber in Kenntnis gesetzt, dass während der CSD
Veranstaltung und Demonstration in Euskirchen keine Fetisch-Kleidung, insbesondere Pet-Player
zugelassen seien.
Man behalte sich seitens des Veranstalters und der Ordnungsbehörden einen sofortigen
Platzverweis bei Zuwiderhandlung vor und habe bereits mit den örtlichen Polizeibehörden eine
Vereinbarung getroffen, evtl. trotz des Verbotes in Fetisch-Kleidung erscheinende Personen, durch
diese entfernen zu lassen.
Der Vorstand der CSD-Organisatoren wörtlich „ …der CSD in Euskirchen ist ein Kinder- und
Familienfest. Zudem gibt es angekündigte Gegendemonstrationen aus der rechten Szene“ weiter
bezieht er sich explizit auf das Petplay: „ Wir wollen auf dem CSD keine Fetische, keine sexuellen
Praktiken darunter zählen wir Masken, Leinen, Peitschen usw.“ man solle, wenn jemandem das
„nicht passen würde“ doch „seine eigene Veranstaltung planen!“. Szenen wie in Köln, bei dem, in
einer Kneipe (Anmerkung der Redaktion: Die hier beschriebene Veranstaltung wurde durch die
Veranstalter mit einer Altersbegrenzung von 18 Jahren versehen) von einem Puppy-Player, Bier aus
einem Napf getrunken worden sei, wolle er in Euskirchen nicht sehen.
Somit stellt gerade eine Organisationsgruppe, die sich mit der Austragung eines Festes und einer
Demonstration gegen Ausgrenzung und für Toleranz begründet (s. Beitrag des WochenSpiegel vom
15.05.2024), eine große Gruppe von Menschen an den Pranger und fordert diese auf, nicht an einem
Fest teilzunehmen, schließt diese somit von der Veranstaltung aus und schränkt sie somit in der
Auslebung ihrer persönlichen Freiheit ein.
Somit folgen diese Veranstalter einem Trend, der sich in den letzten Jahren immer weiter verbreitet.
So schloss 2022 der CSD Bremen Fetisch-Gear aus. 2023 folgte dann der CSD Recklinghausen, auf
dem die Polizei Masken verbat.
Wir als Freie Wuffel e.V. rufen die Community dazu auf, den CSD in Euskirchen zu vermeiden. Nicht,
um den CSD zu sabotieren, sondern um unnötiges Leid und Ärger zu vermeiden.
Wir als Verein, welcher sich für Toleranz und gegen Ausgrenzung einsetzt, rufen die Organisatoren
auf, seine Werte zu überdenken und sich noch einmal genau mit dem Thema Fetischen,
insbesondere hier Petplay zu beschäftigen und weisen noch einmal darauf hin, dass Petplay von
vielen Community-Mitgliedern als „Non-sexual“ betrieben wird.
Insbesondere raten wir den Organisatoren sich mit der Entstehung und Entwicklung des
Christopher Street-Days auseinander zu setzten.
Ohne Fetisch gäbe es keinen CSD.
Seitens der CSD Organisatoren wurde gegen 13:10 Uhr (LCT) eine Mitteilung kund in der sie auf der
Seite lokalkompass.de veröffentlichen Bericht zu o.g. Thema Stellung nehmen. Die Organisatoren
berichten von einem Verbot der Masken durch die Polizei, liefern jedoch keine näheren Details. Man
wolle als Organisation Nacktheit, Züchtigung und sexuelle Handlungen verhindern. Man wisse, dass
die Fetisch-Community dazu gehöre, habe aber in zwei Tagen bis zum Start der Demonstration keine
Möglichkeit mehr, Dinge zu verändern.
Weiterhin wird jedoch jeglicher kritisierender oder hilfestellungbietender Hinweis (u.a. durch den
Rheinfetisch e.V.) in den Sozialen Medien durch die Organisatoren entfernt. Somit bleibt leider zu
erwarten, dass ein professioneller Austausch und eine für alle befriedigende Lösung durch die
Organisatoren nicht gewünscht sind.
JGr (14:30 Uhr LCT)
Anmerkung und Fortführung des Berichtes:
Kurz nach der Veröffentlichung des Beitrages wurde durch den CDS Deutschland e.V. ein Gespräch
mit den Organisatoren geführt. Diese Bestätigen leider die Aussage, dass die Polizei in Euskirchen ein
Verbot von Masken ausgesprochen habe. Somit setzt diese sich gegen die Relativierung der Tragen
von Hundemasken von Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul. (BVerfG NVwZ 2008,414 –
Tiermasken auf Demonstrationen ; NRW LT-Drs. 17/3718). Weiterhin sei dies in den explizit gegen
Puppy´s gerichteten Gewaltandrohungen durch rechtsextreme Gegendemonstranten begründet.
Man sei für die Zukunft an konstruktiven Gesprächen interessiert.
JGr (14:54 Uhr LCT)